Die Afrikanische Schweinepest (ASP) ist eine virusbedingte Infektionskrankheit bei Wild- und Hausschweinen. Infektionen mit ASP-Viren kommen in vielen afrikanischen Ländern regelmäßig vor. Aber auch in Europa wurden diverse Ausbrüche gemeldet. In Deutschland wurde am 10.09.2020 der erste Fall von ASP bei einem Wildschwein in Brandenburg festgestellt. Es folgten Meldungen aus den Bundesländern Sachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz. Am 15.06.2024 wurde erstmals auch in Hessen die ASP bei einem Wildschwein festgestellt. Nachfolgend wurden insgesamt in Hessen 91 Fälle (Stand 08.08.2024) gemeldet. Dabei fällt auf, dass die Distanz zur bayerischen Grenze immer geringer wird. Mittlerweile wurden auch Fälle bei Hausschweinen bekannt.
Übertragung
Die Übertragung des Virus kann sowohl direkt über Tierkontakte, als auch indirekt über Vektoren erfolgen. Der Kontakt mit Blut ist der effizienteste Übertragungsweg. Aber auch dem indirekten Übertragungsweg z.B. über Samen, tierische Erzeugnisse, tierischen Rohstoffen oder Speiseabfällen kommt eine hohe Bedeutung zu. Das Virus ist außerordentlich widerstandsfähig und bleibt nicht nur in frischem, sondern auch in gefrorenem, gepökeltem oder geräuchertem Fleisch und Wurstwaren sowie in Knochen von Kadavern ASP-erkrankter Wildschweine über lange Zeit infektiös.
Symptome
Das Krankheitsbild der ASP ist sehr unterschiedlich. Nach einer Inkubationszeit von i.d.R. 2 bis 7 Tagen treten schwere, unspezifische Symptome wie hohes Fieber (über 40°C), Futterverweigerung, Mattigkeit, Bewegungsstörungen, Atemnot, Durchfall oder Blutungen in die Haut und Schleimhaut auf. Die Infektion führt i.d.R. innerhalb einer Woche zum Tod der Schweine.
Sollten Sie bei Ihren Tieren eine Veränderung des Gesundheitszustandes feststellen, wenden Sie sich umgehend an Ihren betreuenden Tierarzt.
Eine Ansteckungsgefahr für Menschen oder andere Tiere besteht nicht.
Prävention und Bekämpfung
Die Afrikanische Schweinepest unterliegt der Anzeigepflicht. Gegen die ASP steht kein Impfstoff zur Verfügung. Therapieversuche an ASP-erkrankten Tieren sind verboten. Daher kommt der Prävention insbesondere durch erhöhte Biosicherheitsmaßnahmen und der Hygiene eine besondere Bedeutung zu. Es sind die verpflichtenden Vorgaben der Schweinehaltungshygieneverordnung (SchHaltHygV, https://www.gesetze-im-internet.de/schhalthygv/) einzuhalten. Vor allem muss darauf geachtet werden, einen direkten aber auch einen indirekten Kontakt über Futter oder Einstreu mit Wildschweinen zu verhindern. Auslauf- und Freilandhaltungen sind besonders gefährdet.
Verendet aufgefundene, verunfallte und auffällig erlegte Wildschweine werden auf das ASP-Virus untersucht (genauere Informationen sowie den Untersuchungsantrag finden Sie unter https://www.lgl.bayern.de/tiergesundheit/tierkrankheiten/virusinfektionen/asp/infos_jaeger.htm). In grenznahen Landkreisen zu Sachsen besteht eine flächendeckende Untersuchungspflicht aller erlegter sowie verendet aufgefundener Wildschweine.
Jäger haben auf eine strikte Trennung von Jagdaktivitäten und Schweinehaltung zu achten. Auch Jagdhunde müssen vom Hausschweinebestand ferngehalten werden.
Freiwillige Status-Untersuchung-ASP
Um im Seuchenfall in Bayern den innergemeinschaftlichen Handel soweit wie möglich aufrechterhalten zu können, besteht die Möglichkeit zur Teilnahme am "Freiwilligen Verfahren Status-Untersuchungen ASP". Die Untersuchungsergebnisse können für die vereinfachten Verbringungsregelungen für Schweine aus Restriktionsgebieten herangezogen werden und ein Verbringen der Tiere ohne zusätzliche Zeitverzögerungen ermöglichen.
Das Veterinäramt Mühldorf a. Inn empfiehlt die Beantragung der Teilnahme am "Freiwilligen Verfahren Status-Untersuchungen ASP" ausdrücklich frühzeitig vor Ausbruch der ASP durchzuführen, um zeitlichen Verzögerungen durch die Bearbeitung des Antrages entgegenzuwirken.
Weitere Informationen zum o.g. Status-Verfahren finden Sie unter:
Weitere Informationen zum Thema ASP finden Sie unter:
https://www.fli.de/de/aktuelles/tierseuchengeschehen/afrikanische-schweinepest/
https://www.stmelf.bayern.de/landwirtschaft/tierische_erzeugung/afrikanische-schweinepest/index.html
https://www.lgl.bayern.de/tiergesundheit/tierkrankheiten/virusinfektionen/asp/index.htm#vork
Und auch das Team des Veterinäramtes Mühldorf a. Inn steht Ihnen für Fragen gerne zur Verfügung.