Bunt blühende Ackerflächen mit Klatsch-Mohn, Kornblume und Frühlings-Zahntrost waren lange Zeit ein typischer Anblick auf den heimischen Äckern. Heutzutage sind circa 50 % der rund 220 Ackerwildkräuter Mitteleuropas auf der Roten Liste gefährdeter Pflanzenarten. Ackerwildkräuter zählen somit zu einer der gefährdetsten Artengruppe in der Landschaft.
Im Zuge des "Ackerwildkrautprojekt Mühldorf a.Inn" wird seit knapp acht Jahren durch die Ökomodellregion Mühldorfer Land und dem Landratsamt Mühldorf a. Inn in Kooperation mit der Gerhard und Ellen Zeidler-Stiftung der Erhalt dieser ökologisch wichtigen Pflanzengruppe unterstützt. Nun hat sich im Laufe des Jahres der Fotoclub Haag unter seinem Vorstand Josef Huber zusammen mit dem Biodiversitätsberater am Landratsamt Matthias Nirschl mit diesen besonderen Arten beschäftigt.
"Die Mitglieder des Fotoclubs haben im Rahmen eines gemeinsamen Fotowettbewerbs auf ökologisch bewirtschaftete Äcker um das Haager Land nach den schönsten Motiven und seltensten Arten mit viel Eifer und Begeisterung Ausschau gehalten," berichtet Matthias Nirschl. Ziel ist es, mit dem fotografischen Können auf die Schönheit des Lebensraums Acker aufmerksam zu machen und den Betrachter für das Thema Artenverlust zu sensibilisieren.
Die über das Jahr entstandenen Arbeiten wurden anschließend aus einer Jury von Naturfotografen und Ackerwildkrautexperten bewertet und vor kurzem am Hof der Familie Heindl aus Asen bei Kirchdorf prämiert.
"Es ist erstaunlich, welche Vielfalt auf extensiv bewirtschafteten Äckern existiert und wie diese von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern eingefangen wurde", zeigte sich Landrat Max Heimerl begeistert. "Wir freuen uns besonders, eine Auswahl der schönsten Motive demnächst bei uns im Haus ausstellen zu können."
Für die besten Beiträge wurden Gabriele Aschenberger (Platz 1) mit Regentropfen auf einem Klatsch-Mohn, Johann Emmerer (Platz 2) mit einem Grünen Heupferd auf einem Klatsch-Mohn und Astrid Wohlenberger (Platz 3) mit einer Acker-Kratzdistel Gerstenfeld ausgezeichnet. Alle Teilnehmer erhielten Sachpreise der Ökomodellregion Mühldorfer Land in Form von Geschenkpaketen mit biologisch erzeugten Köstlichkeiten von Landwirten aus dem Landkreis.